Autorin Carin Müller hat bereits ihr viertes Buch veröffentlicht – zwei davon im Goldmann Verlag; die anderen beiden als Selfpublisher, weil sie sie nach ihren eigenen Vorstellungen herausbringen wollte. Als Indie-Autorin setzt sie fleißig ihre Marketingideen um. Daher habe ich sie bei einem Treffen auf der Frankfurter Buchmesse 2014 gebeten, mir einen Gast-Artikel zu schreiben, wie genau sie das denn mit den Leserunden auf Lovelybooks macht und was einem das als Autor bringt.
Ganz nah am Leser – ganz nah am Buch
von Carin Müller
Leserunden auf Lovelybooks sind ein wunderbares Tool, um sein Buch bekannter zu machen, Leser kennenzulernen und auch noch schöne, ausführliche Rezensionen zu erhalten.
Es gibt allerdings eine kleine Hürde, die Lovelybooks stellt: Sie akzeptieren offiziell nur Verlagsautoren. Für mich war das glücklicherweise kein Problem, denn ich habe vor meiner Indie-Laufbahn bereits zwei Romane bei Goldmann veröffentlicht. Das sollte Selfpublishing-Autoren jedoch nicht davon abhalten, eine Leserunde zu starten – denn das kann man auch, wenn man den normalen Leser-Status bei Lovelybooks hat. Man ist bloß nicht von den anderen Lesern zu unterscheiden und hat kein eigenes Autorenprofil.
Ist man erst einmal bei Lovelybooks angemeldet, kann man auch schon loslegen. Idealerweise, indem man (wenn möglich) zunächst eine halbwegs aussagekräftige Autoren-Seite mit Foto und ein paar wesentlichen Infos einrichtet. Titel, die bei Amazon erschienen sind, werden meist innerhalb von wenigen Tagen auch bei Lovelybooks automatisch gelistet. Sollte das nicht der Fall sein, kann man sich an den Lovelybook-Support wenden, deren Mitarbeiter sehr nett und jederzeit ansprechbar sind. Mit meinen beiden Titeln „Gefühlte Wahrheit“ und „Hundstage“ ging alles, dank CreateSpace-ISBN, vollkommen unproblematisch.
So startet man die Leserunde
Und dann startet man die Lovelybooks-Leserunde: Auf der Startseite gibt es den Button „Neues Thema erstellen“.
Dort auf „Leserunde“ klicken.
Dann erst das betreffende Buch auswählen und schließlich alle Details angeben. In jedem Fall ist es gut, sein Buch und die Leserunde so attraktiv wie möglich zu präsentieren.
Wesentlicher Punkt ist zunächst, wie viele Exemplare man zur Verfügung stellen möchte. Erfahrungsgemäß laufen Printausgaben immer noch besser als eBooks. Ich selbst habe immer beides angeboten und zu den eBooks Goodies verschickt (z. B. signierte Booklets oder Lesezeichen). Dann gibt man Unterthemen an, über die man mit seinen Lesern sprechen möchte, z. B. Covergestaltung, Fragen an den Autor, Kapitel 1-3, …, Kapitel 23-Epilog, Fazit. Unter jedes Unterthema können die Teilnehmer der Leserunde später ihre Kommentare setzen, ähnlich wie bei Facebook.
Es ist sinnvoll, die Bewerbungsphase für die Leser über mindestens zwei Wochen zu auszudehnen, damit man möglichst viele potenzielle Teilnehmer erreicht. Theoretisch könnte man sich jetzt gemütlich zurücklehnen und auf zahlreiche Bewerber hoffen. Praktisch fliegt man als unbekannter Autor eher unter dem Radar. Daher kann es hilfreich sein, gezielt Einladungen an Lovelybooks-Mitglieder zu schicken. Das ist viel Arbeit, jedenfalls dann, wenn man sich die einzelnen Profile ansehen will. Das sollte man jedoch tun, denn wer einem Mitglied, das ausschließlich Thriller rezensiert, eine romantische Komödie anbietet, wird womöglich keinen Erfolg haben. Hat man schon eine aktive Fanbase in sozialen Netzwerken wie Facebook, Google oder Twitter, kann man versuchen, auch über diesen Weg Interessenten zu gewinnen.
Was man als Autor von Leserunden hat
Das wirklich Schöne an den Lovelybooks-Leserunden ist, dass es sich bei den allermeisten Mitgliedern um wirklich passionierte Leser handelt (oft sogar Buchblogger), die nichts lieber tun, als neue Bücher zu entdecken und sie ausführlich zu diskutieren und sogar zu rezensieren. Will heißen, das Feedback ist extrem wertvoll! Häufig sind diese Leser auch sehr gut vernetzt und wiederum selbst in den sozialen Netzwerken aktiv – so ergibt sich mit der Zeit fast eine Art Schneeballsystem. Allerdings wollen diese Premium-Leser auch gepflegt werden! Wer fleißig kommentiert, freut sich auch über eine Anerkennung in Form eines Feedbacks.
Wenn es gut läuft, hat man am Ende der Leserunde einige sehr schöne und ausführliche Rezensionen, die ganz häufig auch ihren Weg zu Amazon finden (wobei ich davon abraten möchte, die Mitglieder dazu zu drängen!) – und, falls das Buch gefallen hat, neue Fans.
Meine Leserunden
Konkret sahen bzw. sehen die Leserunden bei mir übrigens so aus: „Gefühlte Wahrheit“ und „Hundstage“! Es ist viel Arbeit, macht aber großen Spaß und das Feedback ist ein Traum.
Mehr zu mir und meinen Büchern gibt’s auf meiner Website, auf Facebook, Google+ und Twitter (@11spielerfrauen). Ich freue mich über regen Austausch!
[…] Autorin Carin Müller erzählt euch in dem Gastartikel „Wie funktionieren Lovelybooks-Leserunden?… […]
[…] hat, kann hier bestimmt profitieren und mehr Nähe zum Leser schaffen, ähnlich wie bei einer Leserunde bei Lovelybooks. Ein völlig unbekannter Autor wird es allerdings schwer haben, überhaupt so viel Interesse zu […]
[…] Lovelybooks Leserunde veranstalten inklusive Buch- und eBook-Verlosung (siehe auch unseren Gast-Artikel von Autorin Carin Müller: Wie funktionieren Lovelybooks-Leserunden?) […]
Danke für diesen sehr hilfreichen Beitrag :)! Ich habe eine Zeit lang danach gesucht, wie lange die Bewerbungsphase bei einer LovelyBooks Leserunde dauern sollte und schlussendlich hier die Antwort gefunden.
Das freut mich. Viel Erfolg bei der Leserunde! :)
Viele Grüße
Corinna
Hallo,
danke für den hilfreichen Artikel!
Ich habe zu diesen Leserunden noch eine „technische“ Frage: Ich möchte zu den 5 Printausgaben auch noch E-BookAusgaben verlosen, hab mich aber bei kdp select angemeldet und weiß jetzt nicht, wie ich diese EBooks rein rechtlich korrekt verschicken soll bzw, darf.
Kannst du mir da weiter helfen?
Vielen Dank
Hallo Sissi,
wenn du dein eBook exklusiv bei Amazon anbietest, es also bei KDP Select angemeldet hast, darfst du es unseres Wissens nach trotzdem verschenken oder verlosen. Du hast dich nur verpflichtet, es in keinem anderen Shop zu verkaufen. Du kannst den Lesern also die eBook-Datei per Mail schicken, die Rechte liegen ja bei dir als Urheber.
Viele Grüße
Corinna
Vielen Dank für deine Antwort.