Wie lest ihr am liebsten? Eure Meinung als eBook-Leser ist gefragt:

(Die Option, dass Hurenkinder akzeptabel sind, aber Schusterjungen nicht, lasse ich bewusst weg. Denn dagegen sträube ich mich. ;) )

Zum Hintergrund der Umfrage:

Wenn wir eBooks erstellen, wollen wir, dass sie so gut aussehen wie Printbücher. Es lässt sich jedoch nicht alles, was beim Schriftsatz des Buchblocks beachtet wird, in der digitalen Variante umsetzen. Zum Beispiel wenn es um Hurenkinder und Schusterjungen geht.

Begriff: Hurenkind – auch Witwe (engl. widow) genannt.
Die letzte Zeile eines Absatzes rutscht auf die nächste Seite.
Ein Hurenkind (einzelne Zeile) im eBook

Begriff: Schusterjunge – auch Waise (engl. orphan) genannt.
Der Absatz bricht nach der ersten Zeile auf die nächste Seite um.
Ein Schusterjunge (einzelne Zeile) im eBook

Das soll nicht heißen, dass in eBooks Hurenkinder und Schusterjungen nicht vermieden werden können. Das können sie! (Zumindest im EPUB-Format, die Kindle-eBooks wehren sich noch.) Aber … es gibt einen Haken.

Wenn ein Absatz, der z. B. drei Zeilen lang ist, nicht umbrechen darf, weil eine der Zeilen dann als Hurenkind oder als Schusterjunge alleine steht, wird er komplett auf die nächste Seite geschoben. Das bedeutet, dass die vorangegangene Seite zwei Zeilen weniger hat als die anderen (insofern diese nicht auch wegen der Hurenkind-und-Schusterjungen-Regelung verkürzt sind).

Im Schriftsatz für Printbücher lässt sich das ausgleichen, z. B. durch die Laufweite der Schrift, indem geeignete Passagen etwas zusammengeschoben oder auseinandergezogen werden und die Anzahl der Zeilen wieder passt. Aber ein eBook ist „flowable“. (So genannte „fixed-layout“ eBooks lasse ich eben beiseite.) Es hat ein fließendes Format, in dem die Schriftgröße, -art, Zeilenabstand usw. vom Leser individuell eingestellt werden können. Außerdem kann man es sich auf eBook-Geräten mit den unterschiedlichsten Größen anschauen. Kurz gesagt: Seitenumbrüche tauchen bei jedem Leser woanders auf.

Als Leser kann man auf keinem mir bekannten eBook-Gerät und keiner mir bekannten eBook-App kontrollieren, ob man lieber Hurenkinder und Schusterjungen akzeptiert oder sich mit einer unterschiedlichen Zeilenanzahl anfreunden mag. Daher liegt es allein am eBook-Ersteller, diese Entscheidung zu treffen … bzw. an dem Autor, der mit dem eBook-Ersteller zusammenarbeitet. Dabei ist es doch am wichtigsten, dass das Layout den Lesern gefällt!

Daher unsere Bitte an alle Leser – und Autoren, die ja auch oft Leser sind: Helft uns, eine gute Entscheidung zu treffen!

Lasst uns wissen, wie ihr eure eBooks am liebsten habt

Hier noch mal zum Visualisieren, worum es geht:

Keine Absatzkontrolle, Hurenkinder oder Schusterjungen im eBook
Option 1
Die Anzahl der Zeilen sollte immer gleich sein, auch wenn es dadurch Hurenkinder und Schusterjungen gibt.
Eine leere Zeile im eBook dank Absatzkontrolle
Option 2
Ist es akzeptabel, wenn eine Zeile auf dem Bildschirm weniger zu sehen ist, wenn es dafür keine Hurenkinder gibt (Schusterjungen aber schon)?
Zwei leere Zeilen dank Absatzkontrolle im eBook
Option 3
Ist es akzeptabel, wenn zwei Zeilen auf dem Bildschirm weniger zu sehen sind, wenn es dafür weder Hurenkinder noch Schusterjungen gibt?

Du willst dich mit solchen Problemen nicht auseinandersetzen und lieber von einem Profi dein eBook erstellen lassen? Wir unterstützen dich gerne dabei.