Jeden Monat erscheint ein neues eBook von Uwe Lammers bei Amazon. Manchmal sogar zwei. Wie er zum Selfpublisher geworden ist, wissen wir bei ebokks ziemlich genau: Gründerin Corinna Rindlisbacher hat ihn 2012 bei einem Vortrag auf einem Science-Fiction-Con kennengelernt. Es ging natürlich um das Thema Selfpublishing und Chancen für Autoren.

Seitdem sind einige Monate vergangen und Uwe Lammers bereitet mittlerweile eBook Nummer 9 für die Veröffentlichung vor. Und das ist erst der Anfang – der studierte Historiker schreibt seit 1977 regelmäßig Romane, Kurzgeschichten und Episoden seiner OSM-Serie (Oki Stanwer Mythos).

Zeit für uns mal nachzufragen, wie es bei Uwe Lammers so läuft:

Uwe LammersUwe, wie lange kannst du das durchhalten, jeden Monat ein eBook herauszubringen?
Das ist ein wenig knifflig zu sagen. Es hängt davon ab, wie viel Zeit ich fürs Schreiben habe, was mir an finanziellen Rücklagen zur Verfügung steht und natürlich auch, wie gut sich die E-Books verkaufen. Derzeit bin ich optimistisch, dass ich wenigstens noch ein Jahr durchhalten kann. Jeder Leser kann mir hier durch sein Interesse an meinen Werken dabei helfen, daraus eine dauerhafte Angelegenheit zu machen.

Wie kommt ein Historiker überhaupt zur Science Fiction?
Na ja, diese Frage dreht gewissermaßen die Reihenfolge um. In Wahrheit war die Phantastik zuerst da, dann kam die Geschichtswissenschaft. Kurz ausgedrückt, war es folgendermaßen: ich bin schon von Kindesbeinen an mit phantastischer Literatur und phantastischen Filmen groß geworden. Geschichte fand für mich damals nur auf einem kleinen Gebiet statt, das ich interessant fand, nämlich im Bereich des klassischen Ägypten. Das hat sich eigentlich erst in der Realschule geändert. Und dass ich Historiker geworden bin, hätte ich mir noch Anfang der 90er Jahre kaum träumen lassen. Die Science Fiction war hingegen mein steter Begleiter. Aber ich denke, beide Gebiete schließen sich durchaus nicht aus – in meinem Oki Stanwer Mythos (OSM) fließen sie schön und einander ergänzend ineinander …

Flyer Oki Stanwer Mythos

Flyer des „Oki Stanwer Mythos'“ für Conventions

Was bringt die größere Aufmerksamkeit: Flyer verteilen auf Conventions, regelmäßig bloggen oder KDP-Select-Gratisaktion …?
Bei Flyeraktionen ist es immer zentral, dass man Kontakte in die Fanszene hat und weiß, wo und wie man die Leser-Zielgruppe findet. Regelmäßig bloggen ist zweifellos ebenfalls eine gute Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu wecken. Blogs sind aber hier nur bedingt von Nutzen. Sie dienen mehr dazu, dass man auf den Verfasser aufmerksam und neugierig wird. KDP-Select-Gratisaktionen schließlich eignen sich als Aufmerksamkeitsfänger, zumal für Neulinge. Es besteht aber die berechtigte Gefahr, dass anschließend die Verkaufszahlen vollständig einbrechen.

Facebook, Twitter, Google+ … Warum machst du kein Social Media?
Tja, warum mache ich kein Social Media … Das ist eine gute Frage, und sie ist partiell nicht ganz präzise. Zum einen: ich nutze durchaus Social Media-Formen, um E-Book-Werbung zu machen. Es ist also nicht so, als wenn ich hier völlig abstinent wäre. Ich SELBST bin jedoch in den sozialen Netzwerken nicht aktiv. Man braucht für solche Aktivitäten eine gewisse Regelmäßigkeit und Zeit. Da ich nicht wirklich mit Social Media aufgewachsen bin, dauert bei mir alles etwas länger, ehe ich es mir aneigne … und gegenwärtig konzentriere ich mich mehr darauf, das Schreiben und den Beruf, meine Homepage und den Blog unter einen Hut zu bekommen. Alles, was darüber hinausgeht, mag noch kommen, aber zu seiner Zeit. Social Media-Werbung lagere ich derzeit darum ebenso aus, wie ich das mit dem letztendlichen Formatieren meiner E-Books über dich tue. Das ist keine generelle Geringschätzung von Social Media!

Wie stehst du zum Platzhirsch der Science-Fiction-eBook-Serien „Perry Rhodan“?
Na, die Frage musste ja kommen. Natürlich hat es da Berührungspunkte gegeben. Kurz gesagt: ich habe die Serie seit 1981 (Band 1011 Erstauflage) bis Band 2100 nonstop gelesen, dann aber damit aufgehört. Seither halte ich mich nur noch auf indirektem Weg über die Serieninhalte auf dem Laufenden. Inzwischen bin ich immer wieder am Staunen, wie raffiniert und optisch schön gemacht die Serie heutzutage daherkommt. Als Medienprodukt, das sollte man wirklich neidlos anerkennen, ist Rhodan eine faszinierende Longseller-Erfolgsmarke. Hinsichtlich der Fankultur hat die Serie sich enorme Verdienste erwiesen. Zu der E-Book-Version der Serie habe ich naturgemäß kaum Zugang, da ich sie selbst nicht lese, und so kann ich zu ihrem Inhalt nichts aussagen. Grundsätzlich habe ich keine Berührungsängste zur Rhodan-Fanszene. Ich finde die Aktivität, die die Rhodan-Autorencrew und die Redaktion sowie die engagierten Fans auf die Beine stellen, extrem bewundernswert und hoffe natürlich auch, dass gelegentlich Fans der Serie neugierig auf meine E-Books werden …

Welches deiner bereits erschienenen eBooks sollten Neugierige zu erst lesen?
Wenn ich jetzt ein Ranking meiner E-Book-Titel aufstelle, könnte ich mir selbst ein Bein stellen. Kurz gesagt, es gibt ja drei Sorten von E-Books, die ich derzeit publiziere. OSM-Werke in abgeschlossener Form („In der Hölle“) sowie in serieller Form („Oki Stanwer und das Terrorimperium“) einerseits, andererseits separate Geschichten, die man ohne jede Hintergrund-Vorkenntnis lesen kann.

"Hinterlassenschaften" von Uwe Lammers

Das eBook „Hinterlassenschaften“ von Uwe Lammers für nur 99 Cent bei Amazon

Je nachdem, was für ein Typ Leser ihr seid, schlage ich vor, schaut ihr euch mein erstes E-Book an, also „Hinterlassenschaften“ – was eine kleine Story-Fingerübung war – oder, wenn ihr es ein wenig komplexer und umfassender mögt und Serientyp seid, dann schaut ihr euch „Das Erbe der Forscherin“ an, mein zweites E-Book. Und wenn ihr dann neugieriger geworden seid, lest ihr einfach weiter. Seid willkommen in der kosmischen Provinz, spätestens ab TI 4 und 5 wird es allmählich dramatisch …

Für das Jahr 2014 sind übrigens drei Kurzgeschichten-Anthologien geplant. Die erste davon soll Anfang April 2014 erscheinen. Der Titel steht auch schon fest. Die Arbeiten daran haben schon begonnen.

Dann möchte ich mich an diese Stelle abschließend auch noch einmal sehr herzlich bei dir bedanken, Corinna, dass ich dieses Interview führen durfte. Ich hoffe sehr, dass ich niemanden gelangweilt habe und freue mich stets auf neue Leser und Besucher auf meiner Homepage.

Anmerkung von Corinna:

"Der Bibliothekar" von Uwe LammersIch habe Uwe Lammers gebeten, seine Antworten kürzer zu halten, als ihm lieb war. Wer aber neugierig geworden ist, der kann das Interview demnächst in der Lammers’schen Langform auf seinem Blog www.oki-stanwer.de nachlesen!

Sein neuestes eBook ist wieder eine Kurzgeschichte: „Der Bibliothekar“ erscheint im September 2013 bei Amazon.

Vielen Dank an Uwe!