Du hast eine Idee für einen Roman – super! Doch wie fängst du am besten an? Einfach drauf losschreiben oder doch besser einen Plan machen? Wir empfehlen Letzteres. Es spricht natürlich nichts dagegen, einfach nur Spaß beim Schreiben zu haben und die Worte nur so sprudeln zu lassen. Doch langfristig ist es sinnvoll, sich hinzusetzen und sich über den Verlauf der Geschichte (den Plot), die Figuren und den Erzählstil Gedanken zu machen.

Hier sind unsere grundlegenden Tipps für deinen spannenden Roman.

Los geht’s:

  1. Bevor du mit dem Anfang beginnst, sei dir über den Schluss im Klaren.
    Denn wenn du nicht weißt, wo du hin willst, brauchst du viel Glück, um dort anzukommen. Es gibt natürlich Autoren, die das große Talent haben, nur eine interessante Ausgangssituation zu haben und einfach drauf los schreiben zu können. Trotz allem macht es Sinn, das (für den Leser überraschende) Finale im Hinterkopf zu haben. Auch das Wissen, wann auf die Figuren welcher dramatische Wendepunkt lauert, ist von Vorteil. Mache dir Notizen zu dem Ziel (und dem Weg dorthin), auf die du beim Schreiben immer wieder zurückgreifen kannst.
  2. Lass deine Figuren etwas unbedingt haben wollen.
    „Jede Figur sollte etwas wollen, und sei es nur ein Glas Wasser.“ Das sagte schon Autor Kurt Vonnegut. Ob deine Figuren es am Ende bekommen oder nicht – sie sollen sich anstrengen. Besonders dann, wenn das Konflikte auslöst, denn das ist, woraus Spannung gemacht wird. Also überlege dir für jede deiner Figuren: Was wollen sie generell im Leben? Und was wollen sie in den einzelnen Szenen?
  3. Mach den Antagonisten menschlich.
    Der Gegenspieler deiner Hauptperson ist eine der wichtigsten Figuren. Auch er oder sie hat sicher gute Seiten und einen Grund für das Verhalten. Mach dir genügend Gedanken, damit du auch hier eine runde, interessante und stimmige Person kreierst.
  4. Zeig’s dem Leser, statt es ihm zu sagen.
    „Show, don’t tell“ lautet eine wichtige Schreibregel. Damit ist zum Beispiel gemeint, dass deine Figur an den Fingernägeln kauen könnte statt zu erwähnen, dass sie nervös ist. Überlege dir immer, wie sich eine Geste, ein Geräusch oder ein Geruch konkret beschreiben lässt. Auch Sätze wie „Er hat Angst“ lassen sich bildhafter ausdrücken – wie sieht es aus, wenn jemand Angst hat?
  5. Benutze Cliffhanger.
    Ist es gerade richtig spannend? Lass deine Leser zappeln und mach einen Szenenwechsel. Sie werden unbedingt weiterlesen wollen. (Aber nutze Cliffhanger nicht zu oft, sonst vergraulst du deine Leser.)
  6. Sei genau.
    Auch dieser Punkt hat damit zu tun, in den Köpfen der Leser Bilder entstehen zu lassen. Wenn eine deine Figuren zum Beispiel nach einer Waffe greift, dann lass es nicht einfach nur ein Schwert sein – sondern ein von Hattori Hanzo angefertigtes Katana. Die Details sollten natürlich nicht belanglos sein oder übermäßig benutzt werden. Stattdessen sollten sie etwas zur Charakterisierung oder Atmosphäre beitragen. Da gibt es bei Krimis sicher andere Akzente als bei Liebesromanen.
  7. Mach die wörtliche Rede so schlagfertig wie möglich.
    Versuch nicht, Dialoge authentisch klingen zu lassen. Das ist, wenn wir ehrlich sind, relativ langweilig. Der Vorteil beim Schreiben ist doch, dass du genug Zeit hast, dir die bestmögliche Antwort zu überlegen, bevor du deine Figuren reden lässt.
  8. Verwende kürzere Sätze, je spannender es zugeht.
    Weitschweifende Landschaftsbeschreibungen brauchen ausführliche Wortaneinanderreihungen, die durchaus, hin und wieder, mit Kommata und Semikolons durchsetzt sind. Das ist perfekt, um in eine ruhige, entspannte Szene einzusteigen. Aber wenn es dramatisch zugeht, dann brauchen deine Sätze Tempo. Er kam. Er sah. Er siegte. So kann der Leser schnell spannende und unspannende Textstellen unterscheiden.
  9. Bring deine Leser zum Weinen.
    Nichts bleibt mehr im Gedächtnis als eine Geschichte, bei der man weinen muss. Spiele mit den Gefühlen deiner Leser und trau dich auch, sie voll auszureizen – wenn möglich in beide Richtungen: Freude und Trauer.
  10. Schreibe (wichtige) Sätze.
    Trägt ein Satz nicht zur Charakterisierung, Stimmung oder der Entwicklung des Plots bei, ist er nicht wichtig, heißt es. Das stimmt im Grunde auch. Aber wenn du deine erste Fassung des Romans schreibst, die Roh-Version, dann schreibe erst mal alles runter. Hinterher kannst du Unwichtiges immer noch herausstreichen. Beim ersten Schreiben solltest du deinen „inneren Kritiker“ auf stumm schalten und so gut es geht ignorieren.
  11. Es muss nicht immer chronologisch sein.
    Überspringe Zeitabschnitte oder ordne sie einfach mal neu. Vielleicht bringt das eine neue Dynamik in deinen Plot?
  12. Benutze neue Wörter.
    Wenn du ein Buch oder Blogartikel liest und auf ein unbekanntes Wort stößt, schreib es auf, schlag die Bedeutung nach und versuche es in naher Zukunft selbst zu verwenden. Somit erweiterst du deinen aktiven Wortschatz. Das bedeutet ja nicht gleich, dass du beim Schreiben ein hochgestochenes Geschwurbel verzapfen sollst, aber ein wenig Eloquenz steht jedem Autor gut.
  13. Schreib nicht, wenn du dich über jemanden ärgerst.
    Es sei denn, du schreibst eine Szene, in der sich deine Figuren böse streiten. Als Autor ist es hilfreich, sich immer in die Stimmung zu versetzen, die zu der aktuellen Szene passt. Behalte das im Hinterkopf und nutze deine Stimmungslage aus.
  14. Trage immer ein Notizbuch bei dir.
    Manche Ideen kommen einem in den ungünstigsten Momenten. Wie viele witzige Sprüche, Plot-Ideen oder andere Gedankenanstöße hast du schon wieder vergessen, weil du sie dir nicht aufgeschrieben hast? Auch wenn es nicht zu deinem aktuellen Roman passt – lege dir eine Ideen-Sammlung an. Auf die kannst du später zurückgreifen, wenn du zum Beispiel mal wieder eine besonderen Charakterzug für deinen neuen Antagonisten suchst.

Wir hoffen, dass dir der eine oder andere Tipp hilft, deinen super spannenden Roman zu schreiben! Was sind deine Tipps für ein gutes Manuskript? Schreib uns einen Kommentar auf Twitter oder Instagramm @ebokks.