Autorin Marah WoolfIndie-Autorin Marah Woolf feiert das Ende ihrer erfolgreichen Trilogie MondLichtSaga. Insgesamt haben die drei Fantasy-Teile bisher über 600 Rezensionen bei Amazon erhalten – im Durchschnitt sind alle sehr positiv, mit 4,6 von 5 Sternen. Wow!

Wie hat sie DAS geschafft?

Mit einer Blogtour, Leserunden, viel Fleiß, Sorgfalt … Aber lasst Marah selbst davon erzählen. Wir haben sie gefragt und 11 Tipps für’s Indie-Marketing bekommen.

Selfpublisher und das leidige Marketingthema

Ich werde oft gefragt, wie ich es denn angestellt hätte, mit meinen Büchern so erfolgreich zu sein. Gern wird vermutet, ich hätte irgendein Geheimrezept.

Nun wäre es natürlich toll, wenn es ein Rezept für einen Zaubertrank gäbe, nach dessen Genuss unsere Bücher von einem zahlreichen Publikum verschlugen werden. Leider gibt es das nicht und wie so vieles im Leben ist auch mein Erfolg einem bisschen Glück, aber vor allem harter Arbeit zu verdanken.

Wie sagt das Sprichwort so schön: „Glück hat auf Dauer nur der Tüchtige.“

Nun bin ich ziemlich sicher, dass die meisten von euch sich wahnsinnig anstrengen, damit euer Buch erfolgreich wird, und trotzdem klappt es nicht so richtig.

Deshalb hier ein paar kleine Tipps von mir:

  1. An erster Stelle steht ein gutes Buch – der Leser muss spüren, dass euer Herz an dem Stoff hängt. Natürlich wird euer Buch nicht jedem Leser gefallen, damit müssen wir alle leben. Aber Halbherzigkeit spürt der Leser sofort.
  2. Achtet auf Sorgfalt beim Schreiben, Lektorieren, Korrigieren und beim Layout – das sind keine Neuigkeiten, aber ich kann es jedem nur immer wieder ans Herz legen.
  3. Nun ist das Buch veröffentlich und nichts passiert :(.
  4. Nicht andere Autoren sind eure Zielgruppe, sondern die Leser, für die ihr euer Buch geschrieben habt. Ich bin auch bei Facebook in verschiedenen Autorenforen und ich weiß nicht, wie es euch geht – eine Neuerscheinung zu posten, ist okay, aber alle Woche dort sein Buch zu bewerben, ist wie Wasser in die Elbe kippen.
  5. Die Leser zu erreichen, ist natürlich wesentlich schwerer und ich gebe zu, es wird auch immer schwerer. Ich rate davon ab, wahllos in Amazon-Foren das Buch anzupreisen. Das kommt mittlerweile einfach nicht mehr gut an. Ich habe aber für MondSilberLicht eine eigene Diskussion gestartet und dort eine Leserunde gemacht. Dafür habe ich Amazongutscheine verschickt. Zustande kam eine sehr, sehr nette Runde, in der sich sehr konstruktiv über meine Bücher ausgetauscht wurde. Nun wird es auch da User geben, die sagen, dass das nicht geht. Bei mir ging es.
  6. Eine gute Möglichkeit ist auch eine Leserunde bei Lovelybooks oder einer anderen Plattform. Man kann zum Beispiel eine private Leserunde bei den Büchereulen starten. Das ist aber nur ein Tipp für Autoren, die sich schon länger dort engagieren. Nur zu Werbezwecken möchten die Eulen uns Selfpublisher auch nicht haben und ich verstehe das.
  7. Ganz oben auf der Liste stehen natürlich eine Facebookseite und ein eigener Blog. Das ist soooo wichtig, da es viele LeserInnen gibt, die mit uns Autoren auch in Kontakt treten möchten, um einfach loszuwerden, dass sie unsere Bücher mögen. Was gibt es Schöneres :), als mit diesen Lesern zu schreiben. Ich sitze heute noch bei jedem Posting oder jeder Rezi grinsend vor dem Bildschirm.
  8. Ich habe es mir außerdem am Anfang zur Regel gemacht, auf jede Rezi zu reagieren. Heute schaffe ich das einfach nicht mehr, da es zu viele geworden sind. Aber auch das kam bei vielen Lesern wirklich gut an. Diese persönlichen Kontakte machen so viel Spaß, geben uns ein tolles Feedback und binden die Leser stärker an uns, als ein verschenktes Buch.
  9. Damit komme ich zu einem nicht so schönen Thema – negative Rezis. Jeder von euch wird irgendwann negative Rezensionen bekommen. Wir ihr damit umgeht, müsst ihr ganz persönlich entscheiden. Ich habe auch auf diese geantwortet und mich bemüht, auch hier einen konstruktiven Ton anzuschlagen. Oft reagierten diese Rezensenten positiv darauf, dass ich mich mit ihren Rezensionen auseinander gesetzt habe. Lediglich wenn der Ton unter der Gürtellinie war, verzichtete ich auf einen Kommentar. Lasst euch bloß nicht dazu hinreißen, es den Rezensenten mit gleicher Münze heimzahlen zu wollen. Selbst wenn ihr sicher seid, dass die Rezension nur geschrieben wurden, um euch zu schaden. C’est la vie. Neid gehört zum Geschäft. Augen zu und durch :).
  10. Nun zu meiner Blogtour – eigentlich hat Corinna mich deshalb angeschrieben :). Durch meine zwei vorherigen Veröffentlichungen hatte ich natürlich schon Kontakt zu verschiedenen Bloggerinnen. Das hat mir sehr geholfen. Ich finde es einfach toll, wie viel Zeit und Leidenschaft in den Blogs darauf verwandt wird, unsere Bücher vorzustellen. Allerdings ist auch die Zeit der engagiertesten Bloggerin begrenzt. Ich hatte mir nun Folgendes überlegt: Ich möchte nicht nur, dass mein Buch rezensiert und vorgestellt wird, sondern ich möchte auch, dass die Blogs „meiner“ Bloggerinnen besucht werden. Also habe ich auf meiner Facebookseite und auf meinem Blog nachgefragt, wer Interesse und Zeit hat, mein Buch zu rezensieren. Danach habe ich mir Themen überlegt, die meine LeserInnen interessieren könnten. Diese Zusatztexte habe ich dann an dem entsprechenden Tag der Bloggerin zur Veröffentlichung zugemailt. Jeder Bloggerin konnte sich außerdem an „ihrem“ Tag bei mir auf dem Blog vorstellen. Die Besucherzahlen waren an den Blogtourtagen auf meinem Blog phänomenal und da die Texte nur auf den jeweiligen Bücherblogs gelesen werden konnten, nehme ich an, dass auch diese gut besucht wurden. Ich hoffe natürlich, dass meine Leser auch weiterhin in dem ein oder anderen Bücherblog rumstöbern und habe deshalb auf meiner Blogseite eine Spalte für lesenswerte Bücherblogs eingerichtet.
  11. Was ist aber nun eigentlich mein Haupttipp? Versetzt euch in eure Leser und Leserinnen hinein. Jedes einzelne Feedback eurer Leser ist hundertmal mehr wert als das Feedback eines Lektors. Auch ein Verlagslektor ist nur ein Mensch – in der Regel einer mit Lesevorlieben. Schaut euch an, was eure Leser an euren Texten mögen und was nicht. Und dann macht was draus. Ich drücke jedem Einzelnen ganz, ganz fest die Daumen :).

Liebe Grüße aus einem verschneiten Magdeburg, Marah

Über die Autorin

Marah Woolf haben wir bereits in unserem Interview „5 Fragen an Marah Woolf“ vorgestellt.

Weitere Infos über die Autorin, ihre MondLichtSaga und weitere Schreibpläne findet ihr auf Marah Woolfs Facebookseite und ihrem MondSilberLicht-Blog.