Autorin Marlies LüerHandverzierte Kerzen, so lebt Marlies Lüer ihre Kreativität aus, wenn sie sich nicht dem Schreiben oder Fotografieren widmet. Zu bestaunen gibt es ihre kleinen Kunstwerke in der Kerzenschatztruhe, zusammen mit den schönsten Fotomotiven und ihren bereits erschienenen eBooks.

Marlies Lüer stellt sich unseren Fragen:

Wo schreibst du am liebsten?
In meinem Wohnzimmer. Dann, wenn es ganz leise ist.

Wie fängst du eine Geschichte an?
Sie beginnt mit einem Gedankenfunken, einem Thema oder einer kleinen Imagination. Ein Beispiel: Ich bekam zu Weihnachten ein Buch geschenkt, darin fand ich den Ausdruck „Lavendelpferde“. Obgleich dort das Wort eine traurige Komponente hatte (nämlich die Unfähigkeit eines gengeschädigten Fohlens zu überleben), hat dieses „Wortbild“ bei mir schöne Gedanken erzeugt. Man stelle sich vor! Nach Lavendel duftende Pferde, weißes Fell, lila Mähne … Ein Traum für kleine Mädchen, die Pferde lieben. Dazu gesellte sich alsbald das „Rosen-Einhorn“ – und schon war der Grundstein für ein Märchen gelegt.

Was machst du gegen Schreibblockaden?
Ich hatte nie eine. Kann also nicht sagen, was hilfreich wäre. Aber ich fühle immer deutlich, wann es an der Zeit ist zu schreiben, und wann nicht. Manchmal kann die Kreativität „fließen“ und manchmal eben nicht, so wie Ebbe und Flut, aber nicht so exakt rhythmisch.

Was liest du gerne?
Wie viel Speicherplatz hat Ihr Blog? Die Liste ist lang. Alles, was meine Fantasie anregt oder mich ein anderes Leben mitleben lässt. Historische Romane wie „Die Siebte Seherin“ oder „Die Goldmacherin“ von Sybille Conrad finden mein Gefallen. Auch die „Raben“-Bücher von Regine Leisner. Aktuell sind meine Lieblingsschriftstellerinnen Juliet Marillier und Kristen Britain. In jüngeren Jahren hatte ich eine herrliche „Amy Tan-Phase“. Die „Nebel von Avalon“ dürfen nicht unerwähnt bleiben, auch nicht die Bücher von Pearl S. Buck. Zurzeit liegt auf meinem Leseplatz „Der unsichtbare Regenbogen und die unhörbare Musik“, ein Buch über elektromagnetische Felder und ihre Auswirkung auf den menschlichen Organismus. Auch diese Art Bücher gehört zu meinen festen Lesegewohnheiten.

Was denkst du über eBooks?
E-Books halte ich für eine Ergänzung, eine Bereicherung der Lesewelt. Aber was wäre ein Bücherregal ohne „echte“ Bücher? Ich mag schöne Cover und das Gefühl von Papier unter den Fingerspitzen, liebe den Duft eines ganz neuen Buches.

Aber eBooks bringen mehr Freiheit und Möglichkeiten für Leser und Autoren, insbesondere die Indie-Autoren. Endlich hat man Zugang zum Leser! Endlich kommen die Romane, Kurzgeschichten und Gedichte an ihre Adressaten. Die Unabhängigkeit von trägen Verlagen, die mehr auf die Rentabilität achten müssen, als auf die Schönheit einer Geschichte, bringt eine große Vielfalt hervor. Weg vom Diktat des Mainstreams!

Aber wie alles, haben auch die eBooks eine Schattenseite. Mal ehrlich: da kommt auch sehr unprofessionelles auf den Markt. Nicht jeder, der schreibt, „kann“ auch schreiben. Dennoch glaube ich, dass sich Qualität letztlich hier durchsetzt. Was mir an eBooks weniger gefällt, ist die Tatsache, dass man seine Werke unter Wert anbieten muss. Die Preise sind doch sehr gering gehalten. In meinen Romanen steckt viel Arbeit, sehr viel Zeit. Mindestens 1 Jahr. Und dann gibt es netto vielleicht 1-2 € dafür. Ein schlechter Stundenlohn! (-kleiner Scherz-) Es ist eben wichtig, dass ein Indie-Autor sich „zeigt“, bekannter wird, dann steigt auch die Stückzahl der verkauften Bücher. (An dieser Stelle meinen Dank für die Einladung zu diesem Autoreninterview!)

Aber wollte ich in erster Linie „Geld machen“, dann wäre ich nicht ich selbst. In erster Linie muss die Freude am Schreiben stehen, die Liebe zu guten Geschichten, die dem Leser wunderbare Lesestunden schenken. Unter diesem Gesichtspunkt ist es dann immer ein ausgewogenes Geben und Nehmen.

Marlies Lüer: „Miras Welt“ (eBook)

Marlies Lüer: Miras Welt (Kindle-eBook)Wie überlebt man den Tod des eigenen Kindes und findet zu neuer Lebensfreude zurück?

Mira Mertens, eine alte Dame, die mit ihrem Engel und einem Gartendrachen namens Thaddäus spricht und umgeben von ihrer Amethystsammlung in einem alten Haus mit verwunschenem Garten lebt, hat darauf ihre ganz eigene Antwort gefunden.

Im Rahmen ihrer Arbeit als Journalistin für ein modernes Frauenmagazin lernt Melissa diese außergewöhnliche Dame kennen. Melissa erleidet dort während eines Interviews einen kleinen Unfall und muss über Nacht das Bett hüten. Dabei fällt ihr das umfangreiche und poetische Buch „Lebenslicht“ zu, das sie mit wachsender Faszination liest. Im Laufe der Zeit zieht es sie immer wieder zu Mira Mertens hin, sie fühlt sich der alten Dame sehr verbunden und vertraut ihr zunehmend. Langsam wächst sie in Miras Welt hinein, sucht bei ihr Schutz und Hilfe, als sie obdachlos und arbeitslos wird. Auch bringt sie ihre eigene Mutter zu Mira, als diese in eine schwere Krise gerät. Mithilfe von Miras Medialität kann ihr genügend Kraft vermittelt werden, sich ihrer dramatischen Vergangenheit zu stellen.

Weitere Infos zur Autorin findet ihr auf: www.kerzenschatztruhe.de.

Die Interview-Reihe „5 Fragen an …“ erscheint wöchentlich!

Suchst du nach Inspiration von erfolgreichen Autoren? Schaue nächste Woche wieder vorbei.