5 Fragen an Ju HonischAutorin, Dichterin, Liedermacherin – und das auch noch auf Englisch und Deutsch. Ju Honisch ist Vertreterin der Schauerliteratur und des Steampunks. Im Jahr 2009 hat sie den Deutschen Phantastik Preis für ihren Roman „Das Obsidianherz“ bekommen. Dieser ist mittlerweile sogar auf Polnisch erhältlich.

Ju Honisch hat unsere fünf Fragen beantwortet:

Wo schreibst du am liebsten?
Ich schreibe normalerweise einfach in meinem winzigen Arbeitszimmerchen (8qm), denn da steht mein PC. Wenn ich unterwegs bin, schreibe ich auch ganz gerne im Zug. Die Geräuschkulisse finde ich anregend. Dabei kann ich seltsamerweise beim Schreiben nicht Musik hören. Das stört mich, beeinflusst mich zu sehr, zerrt mich stilistisch oder handlungstechnisch in die eine oder andere Richtung. Aber babbelnde Reisenachbarn geben einem das Gefühl von lauernden potentiellen Lesern.

Wie fängst du eine Geschichte an?
Ich grübele an einer Idee herum. Dann schreibe ich erst einmal ins Blaue, nur um den Stil der Charaktere festzuzurren, die Art, wie jeder von ihnen spricht oder sich gibt. Wenn die Helden anfangen zu leben, kann es richtig losgehen. Erst wenn man sie fühlen kann, sind sie es wert zu handeln.

Was machst du gegen Schreibblockaden?
Ich esse Schokolade und vergrabe meine Seele in alten Folgen von „Blackadder“ oder anderen Lieblingsserien.

Was liest du gerne?
Gut geschriebene Phantastik, bevorzugt Urban Fantasy. Meist englisch(sprachig)e Autoren. Gelegentlich auch mal einen Krimi. Und sehr viel Sekundärliteratur für Recherche.

Was denkst du über eBooks?
Ich gestehe ja, ich bin altmodisch. Ich mag Bücher. Die schönsten Orte der Welt sind Bibliotheken, am besten die alten Kloster- oder Schlossbibliotheken, wo das geschriebene Wort schon so lange an den Wänden lauert, das es eine eigene Präsenz entwickelt hat. Aber auch mir gehen die Regale aus. Und so sehr ich die haptische Befriedigung genieße, ein Buch aus richtigem Papier in der Hand zu halten, so weiß ich doch auch nicht mehr, wohin damit. An dieser Stelle kommt dann das E-Book ins Spiel. Es ist sinnvoll. Noch habe ich keins, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit. Sie sind praktisch. Doch sie haben nicht das Geheimnisvolle, das Bücher ausstrahlen. Ein Buchladen ist eine Versuchung, ein Download nur eine Transaktion. Ich habe das verspielt Romantische dem sachlich Praktischen immer vorgezogen. Wahrscheinlich wäre es an der Zeit, das zu ändern und endlich vernünftig zu werden. Aber Vernunft ist nur bedingt sexy.

Ju Honisch: „Das Obsidianherz“ (broschiert)

„Das Obsidianherz“ von Ju Honisch

München 1865. Ein magisches Manuskript, dessen Inhalt in den falschen Händen von ultimativer Zerstörungskraft sein kann, ist verschwunden. Der britische Agent Delacroix erhält den Auftrag, die Schrift aufzuspüren und zurückzubringen, wobei ihm zwei junge bayerische Offiziere sowie ein Magiewissenschaftler hilfreich zur Seite stehen. Doch auch das Böse trachtet in mannigfaltiger Form nach der Macht des Manuskripts, um die Welt in ein Abbild seiner eigenen grausamen Phantasien umzuwandeln.

Nichts von all dem ahnt Miss Corrisande Jarrencourt, eine junge Dame, die in München nur einen wohlsituierten Ehemann sucht. Ins Geschehen hineingezogen muss sie feststellen, daß es auf dieser Welt Dinge gibt, von deren Existenz sie bis dahin nichts ahnte …

Weitere Infos zur Autorin findet ihr auf: www.juhonisch.de.

Die Interview-Reihe „5 Fragen an …“ erscheint wöchentlich!

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